Spelle. Eine 720 Meter lange Kaianlage, 20 Meter zusätzliche Wasserfläche und eine Umschlagsfläche von 50 Meter Breite: Das sind die Maße des nun abgeschlossenen zweiten Bauabschnittes im Hafen von Spelle-Venhaus. Das Kostenvolumen belief sich auf rund 13,1 Millionen Euro.
Am Donnerstag feierten Vertreter der Samtgemeinde Spelle, des Landkreises, der bauausführenden Firmen und der benachbarten Unternehmen im Hafengebiet die Fertigstellung des zweiten Abschnittes. Die Gesamtinvestition liegt bei rund 28 Millionen Euro. Samtgemeindebürgermeister Bernhard Hummeldorf bezeichnete diese als „Jahrhundert-Projekt“, weil sie die Bedeutung des Hafens von Spelle-Venhaus als „trimodale Schnittstelle“ von Wasser, Schiene und Straße in die Zukunft fortschreibe.
Auch wenn die Schienenanbindung als dritter Bauabschnitt noch erfolgen muss, ist der Hafen in Spelle-Venhaus bereits jetzt gut aufgestellt. Den Worten von Hummeldorf zufolge hat es bereits in der jüngeren Vergangenheit Betriebserweiterungen und Vergrößerungen auf dem insgesamt 28 Hektar großen Gelände gegeben. Die Menge der umgeschlagenen Güter belaufe sich derzeit auf fast 500000 Tonnen, doppelt so viel wie 2004. Nach Beendigung der Hafenerweiterung peilt die Gemeinde eine Million Tonnen an.
Hummeldorf dankte in seiner Rede dem Landkreis Emsland und dem Land Niedersachsen für die finanzielle Unterstützung des Projektes. Der Verwaltungschef verwies gleichzeitig auf die Notwendigkeit der Erweiterung des Dortmund-Ems-Kanals und den Ausbau der fünf Schleusen zwischen Bergeshövede und Gleesen. Da der Hafen in Venhaus dann auch mit Großmotorgüterschiffen erreicht werden könne, werde dies die Entwicklung dort weiter befördern.
Infrastruktur ausbauen
Landrat Reinhard Winter bezeichnete den Hafen in Spelle-Venhaus als eine der „Perlen“ der emsländischen Häfen. Die Anlagen in Papenburg, Dörpen, Haren/Meppen, Lingen (Raffinerie) und Spelle-Venhaus sind den Worten des Landrates zufolge Beispiele für das erfolgreiche Bemühen des Kreises, mit einer intakten beziehungsweise ausgebauten Infrastruktur die wirtschaftliche Entwicklung im Emsland zu fördern. Dazu zählte er den Ausbau der E233, den Winter im wörtlichen Sinne auf gutem Weg sah.
Heinfried Drewer-Gutland von der Ingenieurgesellschaft „Lindschulte + Gladen“ sowie Helmut Renze vom bauausführenden Unternehmen Bunte dankten der Gemeinde Spelle für die gute Zusammenarbeit. Bunte hatte sich in der europaweiten Ausschreibung durchsetzen können und das Vorhaben „just in time“ nach einjähriger Bauzeit im vorgesehenen Kostenrahmen umgesetzt. „Wir können übrigens auch Schienen legen“, schmunzelte Renze mit Bezug auf den noch ausstehenden dritten Bauabschnitt.